Endlich konnte man die Strecke genießen, stetig geradeaus, vorbei an grünen Wiesen, zahlreichen blühenden Feldern und Enten. Herrlich idyllisch. Wären da nicht die Freunde aus den Nachbarbooten. Mit geschlossenen Augen genoss ich die Ruhe auf dem Wasser, nur das leichte Platschen der Paddel war zu hören. Und plötzlich „Kreisch, Schrei, Iiiiih!“. Irgendjemand hatte eine Wasserpistole dabei! Den Rest kann man sich wahrscheinlich denken. Eine wilde Wasserschlacht entbrannte und man kann von Glück sagen das alle Kanus (vor allem mein Kanu) dem Geschaukel getrotzt haben. Alle Tiere rings um uns herum beobachteten unser Treiben auf dem Wasser. Nach guten zwei Stunden, ehrlich die Zeit verfliegt nur so, fuhren wir an einem Schild vorbei, dass uns nicht nur den Weg wies sondern uns mitteilte wie weit es noch nach Diepholz ist. Äußerst hilfreich, so kann sich auch keiner verfahren, denn man weiß ja nie. Nach der nächsten Kurve konnte ich mein persönliches Ziel schon sehen: den Grillplatz mit vielen Sitzmöglichkeiten, Tischen und dem Stillen Örtchen. Stolz wie Oskar es bis hierhin geschafft zu haben, kletterte ich auf den Steg. Kühle Getränke und Würstchen vom Grill sind genau das Richtige um sich zu stärken. Nach dem Essen ging es dann auch schon wieder weiter, vorbei mit der Idylle und der geraden Strecke. Abenteuer war angesagt. Ins Wasser ragende Trauerweiden, dicht bewachsene Ufer, dunkel und mit Spinnennetz umzogene Tunnel… nur von Krokodilen blieben wir glücklicherweise verschont, stattdessen wurden wir von Blässhühnern und Millionen Kaulquappen begleitet. Das Wildeste an der ganzen Fahrt waren dann auch schon die winkenden und grüßenden Hausbesitzer, an deren Gärten wir vorbeipaddelten.
Am Ziel in Diepholz wurden wir schon erwartet, unter anderem von dem ersten Team unserer Kanugruppe. Leider waren diese „Freunde“ schon dabei ihr Kanu zu reinigen und waren deswegen mit nassen, sehr nassen Schwämmen bewaffnet. Unser Fehler, wir hätten ja auch die Ersten sein können.